Es klingt verlockend, einfach mit wenigen Klicks sich die vollständige wissenschaftliche Arbeit zu erstellen. Die künstliche Intelligenz schreibt selbstständig den kompletten Text, sodass dieser zur Abgabe bereit ist.

ChatGPT & Co wirken auf den ersten Blick vielversprechend. Sie haben immer eine passende Antwort parat und es gelingt Ihnen, zusammenhängende Texte zu verfassen.

Doch ist die künstliche Intelligenz tatsächlich so ausgereift, dass Du damit eine Bachelor- oder Masterarbeit schreiben lassen kannst? 

Arbeitsweise gängiger Modelle

Um zu verstehen, ob ChatGPT und ähnliche Modelle für die Anfertigung der wissenschaftlichen Arbeit geeignet sind, solltest Du zunächst nachvollziehen, wie diese eigentlich funktionieren. Denn den meisten Anwendern ist gar nicht bewusst, was im Hintergrund eigentlich geschieht.

Ohne sich zu sehr in technische Details zu verlieren, ist die Vorgehensweise der Large-Language-Models (LLMs) relativ simpel. Du gibst einen Text ein und das Modell versucht anhand der Eingabe herauszufinden, welches die wahrscheinlichste Kombination an Wörtern für die Antwort ist.

Dabei basieren die Modelle auf großen Mengen an Trainingsdaten. Sie werden mit Texten aus dem Internet, Büchern sowie wissenschaftlichen Journals gefüttert. Auf Grundlage der Daten gelingt es Ihnen, Verbindungen zwischen den einzelnen Wörtern und Sätzen herzustellen.

Funktionsweise

Aufwendige Berechnung

Stellst Du Deine Frage, besinnt sich das Modell auf die Trainingsdaten und berechnet, welche Wörter die höchste Wahrscheinlichkeit besitzen und als Nächstes folgen. Dabei gehen die Textgeneratoren nicht deterministisch vor. Das bedeutet, dass die Antworten auf dieselbe Frage variieren. Dadurch ist es praktisch unmöglich vorherzusagen, wie ChatGPT & Co auf eine Frage reagieren.

In diesem Sinne handelt es sich weniger um eine intelligente Vorgehensweise, sondern die Antwort basiert allein auf komplexen Berechnungen, die anhand der Daten antrainiert wurden. Wie sinnvoll der generierte Output ist, hängt demnach in erster Linie von der Trainingsweise ab.

Schwächen gängiger Textgeneratoren

Anhand der Funktionsweise moderner künstlicher Intelligenzen, die im Wesentlichen auf dem Machine Learning beruhen, zeichnet sich die größte Schwäche ab. Denn obwohl moderne Sprachmodelle und Chatbots Antworten liefern, die eloquent und korrekt erscheinen, ist nicht gesichert, dass dies der Wahrheit entspricht.

Im Kern verstehen die Sprachmodelle nicht, was sie von sich geben. Sie setzen die Wörter zwar so zusammen, dass sie für Dich als Leser einen Sinn ergeben, doch besteht kein Verständnis dafür, was sie eigentlich produzieren.

Kein Verständnis für das Geschriebene

Intelligente Papageien

Es handelt sich daher weniger um eine intelligente Arbeitsweise, sondern eher um Papageien, die darauf trainiert wurden, bestimmte Antworten zu liefern. Diese mögen zwar zufriedenstellend sein, doch dies ist im wissenschaftlichen Kontext mit einigen Gefahren verbunden.

Lediglich für die Beantwortung allgemeiner Fragen ist die Datenlage vielfältig. Mit hoher Wahrscheinlichkeit entspricht die Antwort der Wahrheit und ist mit Fakten belegbar.

Kaum geeignet im wissenschaftlichen Kontext

Schreibst Du gerade Deine Bachelor- oder Masterarbeit, ist die Forschungsfrage demgegenüber deutlich tiefgreifender. Du behandelst kein allgemeines Thema, sondern gehst in die Tiefe. Teilweise stehen nur wenige Quellen zur Verfügung, die sich genau auf Deine Frage beziehen. Die wissenschaftliche Arbeit beruht darauf, dass Du selbst Rückschlüsse ziehst und eigenständig argumentierst.

Würdest Du diese Aufgabe an eine künstliche Intelligenz übertragen, besitzt diese kaum ein ausreichendes Fundament an Trainingsdaten. Die Antworten würden zwar sinnvoll klingen, doch könnten sie nicht dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft entsprechen. Sie sind möglicherweise in sich widersprüchlich und den Prüfern fallen diese Schwächen sofort auf. Die Argumentationsstruktur besitzt keinen gesicherten roten Faden und sind kaum nachvollziehbar.

Erfundene Quellen

Erfundene Quellen

Zudem drücken sich Sprachmodelle bewusst vage aus und geben keine eindeutigen Antworten. Sie bleiben im Konjunktiv, um sich nicht festlegen zu müssen.

Solch eine Ausdrucksweise ist in wissenschaftlichen Arbeiten jedoch nicht angebracht. Als Autor solltest Du von Deinen Argumenten überzeugt sein und diese mit Quellen belegen. Zwar gehört es zur akademischen Arbeitsweise, verschiedene gängige Ansichten aufzuzeigen, falls kein Konsens in der Wissenschaft herrscht, doch deutet das Schreiben im Konjunktiv auf eine größere Unsicherheit hin.

In der Folge bedeutet dies, dass Du jede Aussage der KI kritisch hinterfragen musst. Handelt es sich hierbei tatsächlich um einen Fakt, der sich mit einer seriösen Quelle belegen lässt oder hat das Sprachmodell etwas einfach frei erfunden?

Dies bedeutet, dass Du Dich wiederum in das Thema einarbeiten musst. Dein Hintergrundwissen muss ausreichend sein, um die Aussagen des Sprachmodells einordnen zu können. In diesem Zuge ist eine gründliche Quellenrecherche erforderlich.

Letztlich ist der Arbeitsaufwand ähnlich hoch, als würdest Du die wissenschaftliche Arbeit selbst anfertigen. Du betreibst eine zeitintensive Quellenrecherche und musst die Arbeit von Grund auf überarbeiten. Zudem besteht das Risiko, dass Prüfer einen Verdacht schöpfen und der künstlich generierte Text auffliegt.

Keine Zeitersparnis

Keine Zeitersparnis

Zwar sind die Prüfmethoden mit einer Fehlertoleranz verbunden und es ist nicht möglich, dass Du die Bachelorarbeit nicht bestehst, nur weil ein Tool anzeigt, dass der Text KI-generiert ist. Doch sind deutliche Abzüge zu erwarten und wurden Quellen nicht korrekt zitiert oder sind direkt frei erfunden, könnte dies dennoch zum Nichtbestehen führen.

Aus meiner Sicht stellt der Einsatz von Sprachmodellen zur Anfertigung der Abschlussarbeit daher keine Vereinfachung dar. Der Arbeitsaufwand ist ähnlich hoch und die Qualität zweifelhaft.

Setze lieber von Beginn an auf eine effiziente Arbeitsweise und nutze meine Tipps, um eine Schreibblockade zu überwinden. Dann bist Du selbst in der Lage, mit einem relativ geringen Aufwand die Bachelor- oder Masterarbeit zu schreiben, ohne auf solche Tools zurückgreifen zu müssen, die gegen die Prüfungsauflagen verstoßen.

Sinnvolle Unterstützung durch KI

Zum Schreiben der wissenschaftlichen Arbeit ist die künstliche Intelligenz bislang nicht ausgereift genug. In der derzeitigen Form sind LLMs dazu nicht geeignet und erst, wenn Sprachmodelle ein Verständnis dafür erlangen, was sie eigentlich von sich geben, könnten sie eine brauchbare Hilfe darstellen.

Dies bedeutet allerdings nicht, dass Du Dich dem Fortschritt komplett verschließen musst. Gezielt eingesetzt erleichtert Dir die KI die Anfertigung der Arbeit. Dabei kannst Du auf eine Reihe von Tools zurückgreifen, die mit den Prüfungsbedingungen vereinbar sind.

Intelligente Suchmaschinen

Führst Du für Deine Bachelor- oder Masterarbeit eine Recherche durch, sind die gängigen Google-Ergebnisse häufig wenig zufriedenstellend. Sie sind im wissenschaftlichen Kontext kaum brauchbar und Du musst einige Zeit aufwenden, um die Antwort auf Deine Frage zu erhalten.

Als Alternative treten immer mehr Suchmaschinen in Erscheinung, welche sowohl als Chatbot fungieren, als auch das Internet als Quelle nutzen. Sie liefern Ergebnisse und gleichzeitig die Quellen, sodass eine genauere Einschätzung darüber besteht, ob die Antwort auf einer wissenschaftlichen Basis besteht.

Führend gilt in diesem Bereich Perplexity.ai. Natürlich ist aber auch hier eine kritische Prüfung erforderlich.

Quellenrecherche

Dem Schreiben der wissenschaftlichen Arbeit geht eine gründliche Quellenrecherche voraus. Diese dauert häufig länger an als der eigentliche Schreibprozess. Pro Seite gilt die Vorgabe, dass Du ca. ein bis zwei neue Quellen einbringen musst. Auf diese Weise gibst Du einen umfangreichen Überblick über den aktuellen wissenschaftlichen Stand und präsentierst einige Sichtweisen.

Lange galt Google Scholar als die beste Suchmaschine, um wissenschaftliche Journals und Bücher zu finden. Dort gibst Du das gewünschte Thema ein und erhältst passende Studien.

Mithilfe künstlicher Intelligenz lässt sich der Aufwand deutlich reduzieren. Sie greifen direkt auf den Inhalt der einzelnen Studien zu und basieren ihre Ergebnisse darauf. Zudem sind sie in der Lage, die relevanten Passagen hervorzuheben und eine Zusammenfassung zu erstellen. 

Elicit WissenschaftlicheArbeit
Nutze die KI, um die Quellenrecherche zu erleichtern

Dies erspart Dir zwar nicht die eigenständige Bearbeitung der Quellen, hilft aber ungemein, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Du findest wesentlich schneller relevante Literatur und filterst wesentlich schneller die irrelevanten Quellen heraus. 

Kostenpflichtige Dienste sind hierfür Elicit.ai sowie Scite.ai.

Textanalyse

Auch für den Schreibprozess kannst Du Dir die KI zunutze machen. Als Erweiterung kommt diese im Schreibprogramm oder dem Browser zum Einsatz. In Echtzeit zeigen Dir die Tools Rechtschreibfehler an und weisen Dich auf sprachliche Schwächen hin. So vermeidest Du direkt im ersten Durchgang häufige Wortwiederholungen und Dein Sprachstil profitiert von der Anwendung. 

Auf diese Weise erleichterst Du Dir später das Lektorat. Einfache Fehler erkennst Du auf den ersten Blick, sodass sich Buchstabendreher leicht ausmerzen lassen.

Nutze die KI gezielt, um in bestimmten Bereichen eine Unterstützung für Deine wissenschaftliche Arbeit zu erhalten. Als kompletter Ersatz für das Schreiben eignen sich die Sprachmodelle allerdings noch nicht. Sie verfügen über kein Verständnis und sind nicht in der Lage einzuschätzen, ob das Geschriebene dem aktuellen Stand der Forschung entspricht. 

Weitere interessante Beiträge für Dich

Profil Bild

Über den Autor

Sebastian Jacobitz

Coaching & Ghostwriting

  • 0163/7301545
  • SebastianJ@StudiArbeit.de
Ghostwriter Homepage

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert